Das "Just in Time"-Stallkonzept:
Neue Prioritäten bei der Stall- und Stallwettergestaltung zur Berücksichtigung bei Neu- und Umbauten

H.Bossow

Zusammenfassung "Just in Time" "Just in Time"
im Schweinestall
Voraussetzungen, Vor- und Nachteile

Schweine

Futter und Wasser Medikations-
maßnahment
Ausscheidungs-
produkte
Frischluftzufuhr
Wärmezu- und abfuhr Licht Erkundungs-
befriedigung
Körperpflege
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ZUSAMMENFASSUNG:
Die moderne Schweinehaltung kann im Sinne des in der Industrie eingeführten "Just in Time"-Konzeptes überdacht werden. Am Beispiel der Schweinemast werden auch in die Ferkelproduktion übertragbare Denkansätze dargestellt. Wahrend bei einer Umsetzung dieses Konzeptes Vorteile in Form von tiergerechteren Haltungsbedingungen, geringerer Umweltbelastung und besserer Wirtschaftlichkeit gewonnen werden können, sind hierzu höhere technologische Ansprüche an den Stall und an das technische und verhaltenspsychologische Verständnis des Betriebsleiters erforderlich. Charakteristikum des Konzeptes ist der Leitsatz: Der richtige Stoff zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So gilt es, die Bucht in verschiedene Verhaltenszonen aufzuteilen und im Ruhebereich mittels Stallraumgestaltung eine ruhige, gedampfte Atmosphäre bei warmem Untergrund und guter Zuluftqualität zu schaffen. Im Aktivitätsbereich der Schweine wird Futter und sinnvollerweise direkt daneben Wasser angeboten, wahrend eine zusätzliche Wasserquelle in der Nahe des Toilettenbereiches bereitgestellt wird. Im Aktivitätsbereich werden den Tieren zusätzlich Beschäftigungsmöglichkeiten in Form von Spielzeug angeboten, wahrend der Toilettenbereich eine optimale Entsorgung der anfallenden Fäzes, am besten durch einen breiten Spalt in den Gülleraum, gewährleistet. Die in den Stall einströmende Zuluft wird angemessen temperiert (vorgewärmt oder gekühlt) und mit einer Geschwindigkeit zwischen 0,1 und 0,2 m/sec in den Liegebereich der Schweine eingeführt, fließt über den Aktivitätsbereich in den Kotbereich und wird von dort, aufsteigend, durch einen luftratengesteuerten Ventilator aus dem Stallraum entfernt. Die Hohe der Luftrate wird dabei primär von den physiologischen Ansprüchen der Schweine abhängig gemacht, wahrend die Temperaturregelung im Stall nach Möglichkeit anderweitig (Heizung, Kühlung) erfolgt.
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"Just in Time"
Aus der Industrie entliehen
Das Schlagwort "Just in Time" ist aus der Industrie entliehen und beschreibt dort ein Lieferkonzept, das sich in wirtschaftlich denkenden Unternehmen in den letzten Jahren weitgehend durchgesetzt hat. Charakterisiert wird es in produzierenden Unternehmen durch die Minimierung der Lagerhaltung: Die benötigten Ausgangsprodukte werden zum Produktionstermin nur in der jeweils benötigten Menge von den Zulieferbetrieben angeliefert. Die Vorteile auf der Kostenseite sind erheblich: Es wird Lagerplatz gespart und es werden keine finanziellen Mittel für die Aufrechterhaltung eines großen Lagerbestandes benötigt. Möglich wird dieses Verfahren erst durch eine eingespielte Logistik und entsprechende flexibel und zuverlässig funktionierende Transportsysteme.

Aber auch zwischen einzelnen Produktionsbereichen eines Unternehmens wird dieses System zusehends angewendet. Auch in den kleinsten Produktionseinheiten werden die jeweils benötigten Ressourcen zum jeweiligen Zeitpunkt nur in der absolut notwendigen Menge zur Verfügung gestellt und die Endprodukte sofort an die weiterverarbeitenden Platze weitergeleitet bzw. Abfallprodukte umgehend entsorgt.
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"Just in Time" im Schweinestall
Möglichkeiten der Übertragung in die Schweineproduktion
Ein System zur Haltung von Schweinen läßt sich ebenfalls als Produktionsbetrieb begreifen. Bei der Ferkelproduktion wird dieses allein schon durch die Namensgebung offensichtlich. Ebenso verhalt es sich bei der Schweinemast, denn auch hier wird produziert: Ein Lebensmittel – Fleisch. Hierzu sind Produktionseinrichtungen erforderlich, es müssen Ausgangsprodukte angeliefert und Abfallprodukte entsorgt werden. Das Grundkonzept entspricht also dem aus der Industrie gewohnten Bild, so daß auch dieser Bereich einer kritischen Untersuchung im Hinblick auf die Umsetzungsmöglichkeiten eines "Just in Time Konzeptes" unterzogen werden kann.

Wegen der besseren Überschaubarkeit des Produktionskomplexes wird im folgenden die Schweinemast dieser Prüfung unterzogen. Die Übertragungsmoglichkeiten in die Ferkelproduktion bzw. Jungsauen- oder Ebererzeugung sind offensichtlich und zulässig. Es wird deutlich, daß Teile der Schweinemast schon seit langem dem "Just in Time "-Konzept gehorchen, vielleicht schon langer, als diese Idee in der Industrie umgesetzt wird. Insofern ist die Frage zulässig, was Neues an der Übertragung dieses Konzeptes in die Schweinemast ist: Schon immer wurden nur so viele Laufer gekauft, wie gemästet werden sollten; ihnen nur so viel Futter zur Verfügung gestellt, wie sie benötigten und das, was an Gülle produziert wurde, rechtzeitig entsorgt. Das grobe Konzept steht also seit langem, neu ist die Ausarbeitung dieser Strategie auch in feinen Details und die Ausweitung auf andere Bereiche der Schweinemast, in denen sie bisher keine ausreichende Anwendung gefunden hat. Hierbei ist vor allem die Be- und Entlüftung unter Aufrechterhaltung von optimalen Wetterbedingungen zu benennen.
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Voraussetzungen, Vor- und Nachteile
"Just in Time" ist anspruchsvoll
Ebenso wie in der Industrie wird die Umsetzung dieses Konzeptes in der Schweinemast erst durch die großen technologischen Fortschritte der Schweinehaltung möglich. Die Ansprüche an die Logistik sind erheblich, dies erfordert ein für den technischen Bereich erhöhtes Investitionsvolumen, das die effizientere und letztendlich kostensparendere Produktion erst ermöglicht. Der Stall muß nach den Voraussetzungen dieses Konzeptes erstellt oder entsprechend umgerüstet sein. Der Betriebsleiter muß mit dem Inhalt des Konzeptes vertraut sein und seine überwachende, kontrollierende Funktion permanent ausüben. Bei technischen Fehlern muß eine umgehende Reaktion von außen möglich sein, damit es nicht zu Leistungseinbußen bzw. vor allem gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommt.

Die Vorteile dieses Konzeptes in der Schweinemast sind in einer tiergerechteren Haltung unter optimaler Wirtschaftlichkeit und reduzierter Umweltbelastung zu sehen, haltungsbedingte gesundheitliche Beeinträchtigungen und Leistungseinbußen werden vermieden. Dennoch können in bestimmten Bereichen des Stallbaues Investitionen eingespart werden bzw. Umbauten von vorhandenen Ställen kostengünstiger als mit der bisherigen Totalsanierung ausgeführt werden. Nachteilig ist der technologische Anspruch dieser Haltungsform zu werten. Die Ansprüche an den Betriebsleiter in seinem technischen Verständnis sind hoch. Er muß in der Lage sein, bei technischen Fehlern umgehend eingreifen zu können, um Leistungseinbußen bzw. gesundheitliche Beeinträchtigungen zu verhindern. Obwohl seine Arbeitsleistung in der Schweinemast gegenüber herkömmlichen Systemen reduziert ist, muß er seiner Überwachungs- und Kontrollfunktion ständig nachkommen.

Im folgenden werden die einzelnen Bereiche der Schweinemast in Kürze in dieses System eingebunden.
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Schweine
Es mutet selbstverständlich an, daß eine wunschgemäß große Partie Schweine gleichen Alters und Große zum Mastbeginn angeliefert wird. Im Qualitätsbereich bestehen hier häufig immer noch Mangel. Diese Laufer sollten aus einer oder möglichst wenig Herkünften stammen, genetisch ein einheitliches Potential bilden und einen einheitlichen Gesundheitszustand haben. Sie werden an einem Tag im gereinigten und vorgewärmten, aufstallungsbereiten Mastabteil in Gruppengrößen
von 10 – 15 Tieren aufgestallt (Grauvogel 1988). Buchtenweise muß eine Geschlechtertrennung erfolgen und der Gesundheitszustand in den ersten Tagen der Aufstallung noch weiter angeglichen, d. h. optimiert werden. Dies geschieht durch tierärztliche Diagnostik und erforderlichenfalls darauf abgestimmte antibiotische Behandlungen bzw. Vornahme von Impfprogrammen.
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Futter und Wasser
Das Futter muß dem genetischen Wachstumspotential der Tiere und ihren altersbedingten Anforderungen entsprechen. Es muß jeweils frisch zur Verfügung stehen und dem Mastfortschritt entsprechend in seiner Zusammensetzung geändert werden. Für die Zwischenlagerung sind hygienische Silos erforderlich. Die Anlieferung muß jeweils so optimiert werden, daß das Silo zwischenzeitlich vollständig entleert wird.

Bei der Fütterung im eigentlichen Stall wird das "Just in Time" -Konzept häufig schon seit Jahren angewendet. Ein Beispiel hierfür ist das System der Flüssigfütterung, wo den Tieren in drei Mahlzeiten nur die jeweils benötigte Futtermenge frisch zubereitet angeboten wird. Diese zeitgleiche Verabreichung von Futter an alle Mitglieder einer Gruppe kommt dem natürlichen Freßverhalten der Schweine entgegen (Grauvogel 1989). Dennoch kann das Konzept auch hier noch weiter ausgefeilt werden. So kann die dreimal täglich erfolgende Fütterung ganzer Mastställe zugunsten einer verzehrsorientierten Sensorfütterung von Einzelbuchten aufgegeben werden. Im Trog eines jeden Abteils ist dann jeweils eine Grundmenge frischer Futtersuppe verfügbar, die bei Verzehr automatisch ergänzt wird, so daß die Gruppen individuell ad libitum gefüttert werden können. Eine optimale Anpassung der Futterzusammensetzung an die individuellen, vom Mastfortschritt abhängigen Anforderungen einer jeden Gruppe ist bei Installation einer Doppelleitung und Vermischung zweier Futtersuppen unterschiedlicher Zusammensetzung am jeweiligen Ventil möglich.

Auch bei der Trockenfutter- oder Pelletdarreichung setzt sich das Konzept durch. Eine längere Lagerung von Futtermengen im Stallraum ist zu vermeiden. Auch Trockenfutterautomaten zur ad-libitum-Fütterung müssen ständig dem Abruf der Tiere entsprechend aufgefüllt werden und dürfen keine größeren Vorratsmengen enthalten. Diese würden zum einen Stallgeruch annehmen und aus diesem Grund schlechter schmecken und weniger aufgenommen werden, zum anderen hygienisch bedenklich verunreinigt werden. Die Anordnung der Futterautomaten bzw. Tröge in der einzelnen
Bucht muß verstärkt dem "Just in Time"-Prinzip (zur richtigen Zeit am richtigen Ort!) untergeordnet werden, die Futterstelle gehört nicht in den Bereich der Liegefläche, da dort unnötig
Unruhe hervorgerufen wird, und auch nicht in den Kotbereich, da dort hygienische Mangel auftreten können, sondern an die Grenze zwischen dem Ruhe- und dem Aktivitatsbereich der Schweine. Hier wird die Futteraufnahme sinnvoll in den Erkundungstrieb der Schweine integriert, der sie unter
naturnaher Haltung ca. 30 Prozent der Tageszeit beschäftigt und für dessen Befriedigung der Aktivitatsbereich der Bucht vorzusehen ist.

Gerade im Bereich der Versorgung mit Tränkewasser liegen in herkömmlich ausgestatteten Mastställen häufig Mangel vor. Tränkewasser wird häufig weder am vom Schwein erwünschten Ort noch in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt.

Vom Mastschwein wird am liebsten feuchtes Futter aufgenommen (Grauvogel 1989). Dieser Anforderung wird eine Flüssigfütterung gerecht. Ebenfalls in Erkenntnis dieses Umstandes setzen sich zusehends mehr sogenannte Breifutterautomaten durch. Hier wird die Konzeptforderung in Bezug auf die Wasserversorgung optimal umgesetzt: Dort, wo das Schwein wahrend der Trockenfutteraufnahme gerne etwas Wasser zu sich nehmen mochte, wird dieses auch angeboten. Bei der Gestaltung des Automaten muß Sorge dafür getragen werden, daß den Schweinen ermöglicht wird, reines Wasser aufzunehmen und sie nicht gezwungen werden, eine Futtersuppe zu sich nehmen zu müssen. Das Schwein ist ein Saugtrinker, d. h. es nimmt am liebsten aus einer stehenden Wassermenge Flüssigkeit durch Saugen auf (Briedermann 1990). Aus diesem Grund ist eine Wasserschale, die über ein Sprühventil gefüllt werden kann, als artgerechter anzusehen, als ein Tränkenippel, der vom Tier mit dem Maul aufgenommen und betätigt werden muß.

Eine zweite Tränkestelle ist unabhängig von der Fütterungsmethode in Form von Brei oder Flüssigfütterung in jedem Falle an der Grenze des Aktivitätsbereiches zum Kotbereich der Tiere zu installieren. Hier müssen die Schweine die Möglichkeit haben, klares Wasser in ihrem Körpergewicht angemessener Menge in angemessen kurzer Zeit aufzunehmen. Auch hier gilt, daß Schalentränken vom Schwein mit Vorliebe angenommen werden. Die Schale muß nur Platz für ein Schwein bieten: Im Gegensatz zur Futteraufnahme praktizieren die Schweine die Wasseraufnahme im allgemeinen allein und neigen dazu, Buchtengenossen ohne Notwendigkeit vom Tränkeplatz zu verdrängen (Donald et al. 1995). Die in regelmäßigen Intervallen zu überprüfende Durchflußmenge muß dem Körpergewicht der Tiere angepaßt ausreichend groß bemessen sein. Keine Bucht sollte mit nur einer Tränke ausgestattet sein, bei größeren Tiergruppen gilt es, das Verhältnis ein Tränkeplatz auf zehn Mastschweine nicht zu unterschreiten.
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Medikationsmaßnahmen
Eine Verabreichung von pharmakologisch wirksamen Substanzen über das Tränkewasser oder Futter ist bei der Vornahme metaphylaktischer Maßnahmen erforderlich. Auch zu diesem Zweck betriebene Systeme sollten einer konzeptionellen Überprüfung unterzogen werden. Beginnen sollte dies mit der Überprüfung der Auswahl der eingesetzten Wirkstoffe. Hier sollte der Einsatz altbewährter Kombinationen mehrerer Antibiotika zugunsten einer diagnostisch abgesicherten Verabreichung von Einzelsubstanzen oder am Einzelfall orientierten Kombination mehrerer Substanzen zurückgedrängt werden. Aus diesem Grunde ist die Einmischung von Wirkstoffen im
Mischfutterwerk weniger sinnvoll und allenfalls bei der Vornahme metaphylaktischer Maßnahmen routinemäßig zu vollziehen (Bossow 1994 a). Günstiger ist das Besprayen von Fertigfutterpellets mit den benötigten pharmakologischen Stoffen (Wanner et al. 1996). Dieses Verfahren hat, wenn es auf dem Betrieb des Landwirtes vollzogen wird, zumindest im Bereich der Bundesrepublik Deutschland auch arzneimittelrechtliche Vorteile. Das entsprechende Grundkonzept wird auch beim System des Breinuckels verfolgt, bei dem Trockenfutter erst unmittelbar vor der Verfütterung an das Einzeltier mit flüssigen Wirkstoffen versetzt werden kann. Bei der Einmischung von arzneilich wirksamen Substanzen in die Futtersuppe der Flüssigfütterung ist ebenfalls eine individuelle Medikation zumindest von Tiergruppen möglich, es entsteht jedoch eine erhöhte Wartezeitenproblematik im Leitungssystem. Zudem müssen hier die chemischen Eigenschaften der eingesetzten Präparate bei der Auflosung bzw. Suspension in Wasser verstärkt beachtet werden (Bossow 1994 a).

Entsprechendes gilt bei der Verabreichung von Medikamenten mit dem Trinkwasser (Bossow 1994 a). Auch hier ist, nötigenfalls durch manuelles Durchspülen der Leitungen, sicherzustellen, daß die zu verabreichenden Medikamente gleichzeitig zum benötigten Zeitpunkt an allen Tränkestellen in wirksamer Konzentration im Wasser vorhanden sind. Besser kann dies durch ein Ringleitungssystem gewährleistet werden, in dem das medikierte Wasser einer ständigen Umwälzung durch den Vorlaufbehälter unterworfen ist (Bossow 1994 b). Entsprechendes gilt für die Beendigung einer Medikation. Um Medikamentenverschleppungen mit Wartezeitproblemen zu vermeiden, müssen Medikamentenreste aus der Leitung herausgespült und durch hygienisch einwandfreies Tränkewasser ersetzt werden.
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Ausscheidungsprodukte
Unter natürlichen Haltungsbedingungen ist das Schwein ein Tier, das jeglichen Kontakt mit eigenem Harn und Kot vermeidet (Zerboni u. Grauvogel 1994). Es ist auch in einer Bucht unter naturidentischen Haltungsbedingungen bestrebt, eine "Toilette" anzulegen und wird diesen Platz ausschließlich zum Abkoten benutzen (Grauvogel 1983, 1989). Unter dieser Voraussetzung muß Kot und Urin an dieser Stelle effektiv entsorgt werden, auf eine vollflächige Entsorgung (Vollspaltenboden) kann jedoch verzichtet werden. Eine feste Liegefläche muß allerdings ein einheitliches Gefalle zum Spaltenbereich aufweisen.

Abhängig von der Oberfläche und Temperatur der Gülle werden auch aus dem Güllekanal Ammoniak und andere Schadgase freigesetzt. Aus diesem Grund ist eine möglichst niedrige Temperatur der Gülle und eine möglichst kleine Oberfläche anzustreben. Auf den Liegeflächen bzw. Spaltenoberflächen liegender Kot setzt ebenfalls über längere Zeit Schadgase frei, so daß diese Buchtenverschmutzungen vermieden werden müssen (Brok u. Hesse 1996). Die Haltungsbedingungen in der Bucht sind deswegen so zu gestalten, daß das Schwein seine "Toilette" in möglichst großer Entfernung von der Liegefläche einrichtet und ausschließlich benutzt. Dann kann an diesem Ort, z. B. dem Zwischenraum zwischen den Spalten und der Außenwand des Stalles, ein breiter (4 – 8 cm) Spalt offen gelassen werden, durch den abgesetzter Kot problemlos in den Kanal fallen kann (Brok u. Hesse 1996). Einschlägige Vorschriften zur Schweinehaltung müssen bei dieser Ausgestaltung jedoch beachtet werden.
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Frischluftzufuhr
Jedem Schwein muß pro Zeiteinheit eine seinen physiologischen Ansprüchen entsprechende Menge Frischluft im Atembereich zugeführt werden. Bei dieser Forderung sind im Sinne des "Just in Time"-Konzeptes erhebliche Luftmengeneinsparungen entgegen herkömmlichen Mastschweinehaltungssystemen möglich. Wenn sich die Schweine 30 – 80 Prozent der Tageszeit im sauberen Liegebereich der Bucht aufhalten (Grauvogel 1983, 1988; Zerboni u. Grauvogel 1994), muß die oben geforderte Luftmenge in diesem Buchtenbereich in allen Ansprüchen des Schweines gerecht werdender Qualität zur Verfügung gestellt werden. Im Aktivitatsbereich der Schweine kann eine verminderte, aber den Haltungsansprüchen noch entsprechende Qualität in Kauf genommen werden, wahrend die Luftqualität im "Toilettenbereich" nur noch geringeren Ansprüchen genügen muß.

Erfüllen lassen sich diese Ansprüche durch einen horizontalen Luftfluß mit einer Geschwindigkeit
zwischen 0,1 - 0,2 m/sec durch die Längsrichtung der Bucht, wobei die in den Stall eingeführte und aufbereitete Frischluft zunächst in den Liegebereich gelangt, von dort weiter in den Aktivitatsbereich fließt und die Bucht aus dem Toilettenbereich, inzwischen mit Schadgasen belastet, verläßt und aus dem Stall abgeführt wird. Hierbei muß sichergestellt sein, daß die in den
Liegebereich eingeführte Frischluft ihrem Namen gerecht wird und nicht mit verbrauchter Stalluft vermengt wird. Um dennoch den Temperaturanforderungen gerecht zu werden, ist ein aktiver Temperaturausgleich erforderlich und kann durch Vorwärmung mittels Luft-, Erd-, oder Wasserwärmetauschern und aktiven Heizsystemen vollzogen werden. Da diese Luft nahezu zu 100 Prozent in den Aufenthaltsbereich der Tiere geführt wird, ist eine maximale Nutzung der aufgewendeten Energie gewährleistet.

Unter Berücksichtigung der aktuellen gesundheitlichen und ökonomischen Anforderungen wird das System der Unterflur-Betriebsganglüftung dieser Aufgabe zur Zeit am besten gerecht. Bei ihm wird der im Stallabteil ohnehin vorhandene Betriebsgang als Luftverteilungsraum genutzt, ein unter ihm angeordneter Kanal als Luftführungskanal verwendet und die gangseitige Buchtenwand als Luftgeschwindigkeitsbremse und Verteiler eingesetzt. Die in der Schweinebucht, deren Begrenzungswände zu den Nachbarbuchten im Bereich der Liegefläche luftdicht ausgeführt sein müssen, befindliche Luft wird durch die Schweine erwärmt und steigt konvektionsbedingt nach oben. Der hierdurch hervorgerufene Unterdruck im Bereich dieser Bucht macht ein Nachströmen von Luft erforderlich. Dieses erfolgt aufgrund ihrer höheren Dichte durch die kälteste im Stall verfügbare Luft. Dieses ist die unterflur in den Betriebsgang eingeführte Frischluft, die auf der Innenseite der gangseitigen Buchtentrennwände bis auf die Liegefläche heruntergleitet, selbst wenn sie (bei hohen Außentemperaturen und fehlender Vorkühlung) eine ähnlich hohe Temperatur wie die in der Bucht befindliche Luft aufweist. Dort unterwandert sie die vorhandene Luft, fließt über den Liegebereich hinweg in den Aktivitatsbereich und beginnt dort, durch die Schweine aufgewärmt, nach oben zu steigen, um die Bucht im Toilettenbereich an der Außenwand zu verlassen. Aus der mittlerweile gewonnenen Hohe gelangt sie nicht mehr in den Aufenthaltsbereich der Schweine zurück und entfernt damit die aufgenommenen, entfernungspflichtigen Inhaltsstoffe wie Wasser und Schadgase aus dem Tierbereich. Die Anordnung eines Abluftschachtes im Stall hat keinen Einfluß auf das Fließverhalten der Luft in den Buchten.

Um optimale Haltungsbedingungen für die aufgestallten Tiere zu gewährleisten, muß zumindest ein auf die Summe der metabolischen Körpergewichte der aufgestallten Schweine abgestimmtes Mindestluftvolumen ausgetauscht werden (Bossow 1995).

Diese Mindestluftrate errechnet sich bei Tieren unter 50 kg Kgw.:

Formel_1
und bei Tieren über 50 kg Kgw.:
Formel_2
Als maximal erforderlicher Wert kann bei allen Mastgewichten einheitlich
Formel_3

angenommen werden.

Wird die in den Stall eingebrachte Luft jedoch in der warmen Jahreszeit durch Abkühlung den Temperaturanforderungen der Schweine angepaßt und ihnen komplett in ihrem Atembereich zugeführt, braucht diese maximale Luftrate in vielen Fällen auch im Sommer nur zu 60 Prozent eingehalten werden:

Formel_4

Die Menge der so dem Tier zugeführten Frischluft darf die physiologisch erforderliche Mindestluftrate nicht unterschreiten, sollte aus ökonomischen und ökologischen Gründen jedoch auch nicht hoher bemessen sein. Zur Aufrechterhaltung dieser Forderung ist ein luftmengengesteuertes Abluftsystem erforderlich (Bossow 1994 c). Hierbei wird mit Hilfe eines
Meßventilators die tatsächlich aus dem Stall entfernte Luftmenge gemessen und danach eine Mengenkorrektur und Regelung vorgenommen. Parallel dazu muß eine dem Mastfortschritt der Tiere entsprechende Angleichung der physiologischen Luftmengen vorgenommen werden. Die
Temperaturregelung des Stalles erfolgt über die Steuerung der Zuluftvorwärmung und der Fußbodenheizung.
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Wärmezu- und -abfuhr
Die Ansprüche des Mastschweines an seine Umgebungstemperatur differieren in starker Abhängigkeit vom Mastfortschritt, der täglichen Futteraufnahme und seinem Gesundheitszustand. Da diese Ansprüche auch bei Schweinen einer einheitlichen Mastgruppe differieren können, sollten in einer Bucht unterschiedliche Temperaturzonen vorherrschen. Diese Forderung ist mit der Unterflur-Betriebsganglüftung bei Zulufttemperaturen, die unter denen der Stalltemperatur liegen,
problemlos zu erfüllen. Direkt am Mittelgang, im Einströmbereich der aufbereiteten Frischluft, herrscht in der Bucht die niedrigste Temperatur. Hier werden sich die Schweine mit hohem täglichen Grundumsatz, d. h. täglicher Zunahme, niederlegen. Jüngere Schweine oder solche mit gestörtem Allgemeinbefinden und höheren Warmeansprüchen an die Umgebung werden weiter hinten in der Bucht liegen, wo sie im Zuflußbereich wärmerer Luft ruhen können.

Es ist der systembedingte Nachteil eines im Rein-Raus-Verfahren belegten Stalles, daß die aufgestallten, leichten Tiere in der kalten Jahreszeit den Stall nicht auf ausreichender Temperatur halten können und zusätzliche Warmeenergie zugeführt werden muß. Dieses erfolgt zum einen durch gleichmäßige Vorwärmung der Zuluft, die komplett in den Hauptaufenthaltsbereich der ruhenden Schweine einfließt und somit eine optimale Ausnutzung der aufgewendeten Energie zuläßt. Hierüber hinaus erforderliche Wärmeenergie sollte dem "Just in Time"-Konzept entsprechend dort freigesetzt werden, wo das Schwein sie benötigt. Die höchsten Ansprüche an die Umgebungstemperatur hat ein ruhendes Schwein, so daß es nur logisch ist, die Liegefläche zu beheizen. Die optimale Ausnutzung der zugeführten Warme läßt hierbei nur die Fußbodenheizung zu. Sie kann in Form einer direkten elektrischen Beheizung oder in Form einer indirekten Beheizung mittels Wasser als Wärmeübertrager ausgeführt werden. Letzterem System ist der Vorzug zu geben, da die Wahl des Energielieferanten (Gas, Öl, Strom, alternative Energien...) jederzeit mit Änderungen lediglich im Warmeerzeugungsbereich vollzogen werden kann. Zudem kann das installierte Rohrsystem bei ungewöhnlich warmen Tagen mittels Beschickung mit kaltem Wasser zur Kühlung genutzt werden, so daß die Liegeflächen auch in solchen Situationen sauber bleiben und von den Schweinen nicht verkotet werden.

Ebenso wie ein Unterschreiten der physiologischen Mindestluftrate wegen der zu erwartenden gesundheitlichen Beeinträchtigung zu vermeiden ist, sollte eine unnötige Überschreitung dieser Rate aus ökonomischen Gründen vermieden werden. Steigt die Ist-Temperatur im Stall über die Soll-Temperatur an, erscheint zunächst eine Steigerung der Luftumwälzrate sinnvoll. Dieses trifft jedoch nur zu, wenn die in den Stall eingeführte Luft erkennbar kalter als die Stallluft ist. Eine bei hohen Stallinnentemperaturen durchaus erwünschte Abkühlung der Hautoberfläche der Schweine durch eine erhöhte Geschwindigkeit der vorbeistreichenden Luft kann bei dem System der Unterflur-Betriebsganglüftung bei hohen Außentemperaturen nicht erreicht werden. Ist die Zulufttemperatur gleich hoch oder hoher als die Stallinnentemperatur, hängt die Menge der in die Bucht einströmenden Luft nur von der durch Konvektion entweichenden Luftmenge ab und kann durch eine erhöhte Abluftrate des Stalles nicht gesteigert werden. Aus diesem Grund ist eine Erhöhung der Abluftrate wenig sinnvoll, weil sie lediglich Energiekosten in die Hohe treibt und zu
einer zusätzlichen Staubbelastung im Stall durch den durch hohe Luftgeschwindigkeiten wieder aufgewirbelten Staub sorgt.

Sinnvoller erscheinen Überlegungen, die Zuluft zu kühlen. Dies kann am einfachsten mittels eines Erdwärmetauschers, der im Winter auch eine Erwärmungsfunktion erfüllt, erreicht werden. Ähnliche Dienste kann ein Wasserwärmetauscher leisten. Einen Nutzen lediglich im Sommer hat eine Rieselwand, bei der durch mittels Wasser benetzte Lochsteine Frischluft hindurchströmt und Warme durch Wasserverdunstung abgibt.

Sollte keine Kühlungsmoglichkeit der Zuluft vorhanden sein, kann zur Verhinderung extremer Warmesituationen ein Ventilator im Stall im Umluftverfahren für eine erhöhte Luftgeschwindigkeit sorgen. Die in den Stall eingebrachte Luftrate bleibt hierdurch unbeeinflußt. Der durch diesen Umluftventilator erzeugte Luftstrom soll über die Tiere hinwegstreichen. Wegen zahlreicher Nachteile in Form erhöhter Staubbelastung der Luft, erhöhter Keimbelastung und Keimverteilung
im Stallabteil und des zusätzlichen Energiebedarfes sollte ein solcher Einsatz nur Notsituationen vorbehalten sein.
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Licht
Das Schwein hat in Bezug auf Formen und Farben ein ähnliches optisches Wahrnehmungsvermögen wie der Mensch (Grauvogel 1989): Auch in seinem optisch gesteuerten Verhalten scheint es Ähnlichkeiten mit dem Menschen aufzuweisen (Lahrmann 1986). Es ist ein tagaktives Tier (Grauvogel 1983), was sich bei der Formulierung der Schweinehaltungsverordnung dahingehend niedergeschlagen hat, daß im Schweinestall eine dem Tagesrythmus angeglichene Helligkeit von mindestens 80 lux vorherrschen muß. Auch hier kann ein Zuviel unnötige Kosten verursachen, wahrend ein Zuwenig an Licht ein Verstoß gegen oben genannte Verordnung darstellt und vor allem die Leistung des Schweines negativ beeinträchtigt. Natürliches Tageslicht ist auch für das Schwein die gesündeste Lichtquelle. Insofern wäre eine große Anzahl von Stallfenstern wünschenswert. Hierbei muß jedoch beachtet werden, daß diese Fenster bei direkter Sonneneinstrahlung eine sehr starke Heizleistung in den Stall bringen, die die Stallwettergestaltung im Sommer unnötig komplizieren kann. Ständig im Schatten liegende Fenster hingegen sind wünschenswert. Sollte es nicht möglich sein, mit ihrer Hilfe die geforderte Helligkeit im Stall zu gewährleisten, ist eine zum Tageslicht durchgeführte ergänzende Beleuchtung mittels künstlicher Lichtquellen erforderlich. Hier bewahren sich vor allem Neonrohren und sogenannte Energiesparlampen, deren Licht dem Tageslicht eher entspricht als das von Glühlampen und deren Betriebskosten geringer ausfallen. In der einzelnen Bucht sollte das Licht nach Möglichkeit so gesteuert werden, daß der Liegebereich etwas abgedunkelt erscheint, wahrend der Aktivitatsbereich die maximale Helligkeit aufweist.

Der Zeitraum der Helligkeit sollte dabei der Tageshelligkeit entsprechen. Sollte es bei einer alle acht Stunden erfolgenden Fütterung mit drei Mahlzeiten in 24 Stunden erforderlich sein auch wahrend der Dunkelperiode zu füttern, sollten zunächst die Tröge z. B. mittels Flüssigfütterung gefüllt werden und erst dann das Licht im Stallraum eingeschaltet werden. Hierdurch laßt sich Unruhe unter den Schweinen vermeiden. Wahrend der Fütterung und auch eine längere Periode danach ist jedoch eine ausreichende Helligkeit zu gewährleisten.

Die optische Gestaltung der Umwelt des Schweines sollte ebenfalls eine Beachtung erfahren. Im Liegebereich akzeptiert das Schwein gerne dunklere, einheitlich gefärbte Buchtenwände, die allerdings nicht zu hoch sein dürfen. Im Abkotbereich kann die Wand auch hell (Zerboni u. Grauvogel 1994) sein oder eine glänzende Oberfläche (Fliesen, Autobahnleitplanken) aufweisen, Materialien, die ansonsten für die Gestaltung von Schweinebuchten als ungeeignet anzusehen sind.
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Erkundungsbefriedigung
Mindestens ein Drittel seiner Tageszeit geht das Schwein dem Freß- und Erkundungstrieb nach (Grauvogel 1989; Wood-Gush et al. 1983). Hier gilt es, durch eine entsprechende Buchtengestaltung eine Trennung dieser beiden Verhaltensmuster zu vollziehen. Zur Gestaltung der Freßplätze wurden weiter oben bereits einige Anmerkungen gemacht, der über das Fressen hinausgehende Erkundungstrieb der Tiere, der dem obligatorischen Lernzwang folgt (Grauvogel 1983), muß anderweitig und auch anderenorts erfüllt werden. Sonst wählt das Schwein entweder das Futter zum Spielen, Wühlen und Erkunden aus, was zum einen den Freßplatz blockiert, zum
anderen zu Futterverlusten führt, oder beschäftigt sich mit Artgenossen, was entweder zumindest zur Beunruhigung im Ruhebereich führt oder, in schweren Formen, auch zu Erkrankungen durch Caudophagie (Ohren- oder Schwänzebenagen) führen kann (Grauvogel 1983, 1989; Sambraus 1993; Stolba u. Wood-Gush 1989). Der Erkundungstrieb der Schweine, der im allgemeinen mit der Rüsselscheibe ausgeübt wird, sollte im Aktivitätsbereich der Bucht befriedigt werden können. Bei
konventioneller Spaltenbodenhaltung sind Stroh, Heu oder Holzhackschnitzel aus gülletechnischen Gründen als Wühlsubstrat wenig geeignet, es bleibt jedoch die Möglichkeit technischen Spielzeuges, z. B. in Form von aufgehängten Ketten oder Hebebalken. Das Schwein, das in seiner Buchtengemeinschaft in vergleichbarer Form wie die Rotte des Wildschweines lebt, mochte einen optisch geschützten Ruhebereich haben (Fiedler 1992). Dort sollte, auch aus wettertechnischen
Gründen, ein luft- und blickdichter Abschluß zu den Nachbarbuchten und zum Gang gegeben sein (Marx 1991; Zerboni u. Grauvogel 1994). Im Aktivitäts- bzw. Abkotbereich können jedoch Gucklöcher zur Schaffung von Kontaktaufnahmemöglichkeiten mit Nachbarbuchten geschaffen werden, die den Aktivitätstrieb und gelegentlich auch das Abkoten in diesen Bereich lenkt (Zerboni u. Grauvogel 1994).
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Körperpflege
Ein heranwachsendes Mastschwein ist selten in der Lage sich zu kratzen, dennoch besteht der Wunsch zur Körperpflege, der natürlicherweise in Form des Suhlens oder Scheuerns befriedigt wird (Sambraus 1993; Zerboni u. Grauvogel 1994). Bei sehr warmen Stalltemperaturen ist das ansonsten saubere Schwein gelegentlich veranlaßt, sich mangels anderer geeigneter Materialien eine Suhle aus Kot und Urin im Stall anzulegen (Zerboni u. Grauvogel 1994). Ein Verhalten, das unerwünscht ist. Die Einrichtung anderer Arten von Suhlen ist aus hygienischen Gründen ebenfalls zu vermeiden. Bei den modernen Buchteneinrichtungen, die im allgemeinen mit glatten Wanden ausgeführt werden, sind Scheuermoglichkeiten rar und zumeist nur an der Futterstelle vorhanden. Dort sollte ein Scheuern jedoch unterbleiben. Mit Hilfe eines im Aktivitatsbereich schräg aufgestellten Rund- oder Kantholzes ausreichender Dimension kann eine solche Möglichkeit für die Schweine einfach geschaffen werden, die zusätzlich eine Beschaftigungsmöglichkeit in Form von Benagen oder Erkunden mit der Rüsselscheibe bietet. Weiches Holz bietet dabei viel Anreiz zum Benagen, muß jedoch aus diesem Grunde häufig erneuert werden.
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Literatur
  1. BOSSOW, H.: Medikamente: Spritzen, füttern oder tränken? Top agrar 09/94, 20 - 21 (1994 a).
  2. BOSSOW, H.: Trinkwassermedikierung selbstgebaut. Top agrar 09/94, 22 - 23 (1994 b).
  3. BOSSOW, H.: Das Wetter - Nebel im Schweinestall. Video: Eine kurze Darstellung gebräuchlicher Belüftungssysteme, 12 Min. Selbstverlag H. Bossow, 23318 Hoya, Von-Kronenfeldt-Straße 71 (1994 c).
  4. BOSSOW, H.: Stallwetterkontrolle - Bedeutung für Praxis, Tier- und menschliche Gesundheit. Prakt. Tierarzt 9, 780 - 786 (1995).
  5. BRIEDERMANN, L.: Schwarzwild. 2. Auflage. Berlin, Dt. Landwirtschaftsverlag (1990).
  6. BROK, G. M. DEN und D. HESSE: Umweltfreundliche Haltungstechnik, und was sie kostet. Schweinezucht und Schweinemast 03/96, 14 - 16 (1996),
  7. DONALD, L. M. MC, J. CRANE, A. H. STEWART, S. A. EDWARDS und P. R. ENGLISH: The effect of drinking trough space allowance on the behaviour and performance of growing pigs. SAC,
    Craibstone Estate, Bucksburn, Aberdeen AB29YA (1995).
  8. FIEDLER, E.: Schweinehaltung unter Umwelt- und Tierschutzaspekten, DGS 22, 641 - 646 (1992).
  9. GRAUVOGEL, A.: Tiergerechte Ferkelhaltung. In: Akt. Arbeiten zur artgerechten Tierhaltung 1982, KTBL-Schrift 291: 9 - 17 (1983).
  10. GRAUVOGEL, A.: Das Bewegungsverhalten von Rind und Schwein. Prakt. Tierarzt 6, 5-10 (1988).
  11. GRAUVOGEL, A.; Grundlagen des Verhaltens der Schweine. Prakt. Tierarzt, Coll. vet, XX, 40-43 (1989).
  12. LAHRMANN, K. H,: Die Bedeutung von Licht für die Fruchtbarkeit beim Schwein. Dtsch. tierärztl. Wschr. 93, 345 - 376 (1986).
  13. MARX, D.: Beurteilungskriterien für artgerechte Tierhaltung am Beispiel der Schweineaufzucht. Bauen für Landwirtschaft, Artgerechte Tierhaltung 391 (1991).
  14. SAMBRAUS, H. H.: Was ist über die Ursachen von Verhaltensstörungen bekannt In: BUCHOLTZ, C.: Leiden und Verhaltensstörungen bei Tieren. Tierhaltung 13, Birkhäuser Verlag, Basel (1993).
  15. STOLBA, A. und D. G. M. WOOD-GUSH: The behaviour of pigs in a semi-natural environment. Anim. Prod. 18, 106 - 115 (1989).
  16. WANNER, M., A. DITTUS, U. HUMYLER und I.-L. RIOND: Spray application of antibiotics to feed Proceedings 14th IPVS Congress, Bologna, Italy (1996).
  17. WOOD-GUSH, D. G. M., A. STOLBA und C. MILLER: Exploration in farm animals and animal husbandry. In: ARCHER, J. und L. BIRKE (Hrsg.): Exploration in animals and humans. Wokingham, van Nostrand und Reinhold: 198 - 209 (1983).
  18. ZERBONI, N. und A. GRAUVOGEL: Spezielle Ethologie: Schwein. In: BOGNER, H. und A. GRAUVOGEL (Hrsg.): Verhalten landwirtschaftlicher Nutztiere, 246 - 296 (1994).
Anschrift des Verfassers:
Henning Bossow, prakt. Tierarzt, Tierärztliche Klinik für kleine Haustiere, Von-Kronenfeldt-Straße 71, D-27318 Hoya, Tel. 049/(0) 4251 / 38 88, Fax 38 81
Zurück zur Übersicht Aus: Der praktische Tierarzt 79:2, 138-149 (1998)